Ksamil – Strand,Meer und Touristen

Ksamil – Strand,Meer und Touristen

Unser zweiter Stopp in Albanien war Ksamil – ein Ort über den wir so einiges gehört haben, und zwar zum Guten als auch zum Schlechten. Einerseits soll es die schönsten Strände und sehr gastfreundliche Einwohner haben, andererseits der Touristenort schlechthin, vollkommen überlaufen, privatisierte Strände, an denen abgezockt wird und alles rundherum verdreckt und vermüllt sei. Daher kamen wir mit gemischten Gefühlen an. Also los!

Was wir zu Ksamil sagen, ziehen wir mal vorweg. Wir fanden es toll. Allerdings waren wir außerhalb/Ende der Saison hier, daher hatten wir weder überlaufene Strände, noch gestresstes Personal. Überall wo wir hin kamen, ob es nun Strand, Bar oder Restaurant war, wurden wir freundlich begrüßt und bekamen ein Lächeln. Am Strand mussten wir allerdings zahlen. Es gab einen Abschnitt an einem Strand, wo keine Liegen und Schirme waren, da konnte man sich mit seinem Handtuch, ohne zahlen zu müssen, hinlegen, allerdings war es hier auch sehr vermüllt. Und Zigarettenkippen überall. Echt eklig. Deshalb haben wir uns entschieden, die Strände zu nutzen, an denen wir zahlen mussten. Hier waren überall Liegen aufgebaut und zwei Liegen plus Schirm kostete uns 1000 LEKE (10€) pro Tag. War okay, dafür hatten wir einen viel saubereren Strand.

Wie auch immer. Die Strände waren sonst schön. An einem, den wir besuchen wollten, einen richtig schönen Strand, wollten sie von uns allerdings 3000 LEKE. Das ist Wucher! Da sind wir dann ganz schnell wieder gegangen und haben uns wieder an einen Strand in der Nähe unserer Unterkunft gelegt.Sich in Englisch zu verständigen, hat auch wieder funktioniert, wobei wir unsere wenigen albanischen Wörter doch ab und zu mal miteinbrachten. 😀 Wir machten hier richtig Urlaub vom Reisen. 🙂 Meer, Sonne und Strand – und natürlich auch ein kleines Abenteuer zwischendrin:

Wir besuchten den Nationalpark und das UNESCO-Weltkulturerbe Butrint, eine antike Stadt, in der Caesar und seine Römer einst geherrscht hatten. Es war toll, die alten Bauten anzuschauen und beeindruckend, was die Römer so alles errichten konnten, ganz ohne Kran, Bagger und sonstige technische Geräte. Beeindruckend und in einer schönen Gegend gelegen. Und wie immer: wer mehr zum Weltkulturerbe erfahren möchte, weiter unten geht es weiter. 😉

Unser Ausflug nach Butrint startete recht abenteuerlich: wir dachten nämlich, wir sparen uns das Geld für den Bus und wandern einfach hin: Die eine Stunde, laut Google, schaffen wir doch locker! Unser Weg führte uns bald von der Straße weg, an einer netten, ruhigen Bucht vorbei. Und dann ab durchs Gelände. Enge Trampelpfade entlang, die bald nur noch zu erahnen waren, Gebüsch vor uns, neben uns, hinter uns, über uns. Kratzer an Beinen und Armen, Blätter in den Haaren. Unsere einzige Spur war irgendwann nur noch der Ziegenkot, dem wir folgten. Wenn Ziegen hier durchgekommen waren, schafften wir das doch wohl auch.Und wir schafften es! Etwas verstochen und verkratzt, aber auf die Ziegen ist verlass. ;D Wir fanden (auch mithilfe des GPS) den Weg zur Straße, die uns zur sogenannten „vergessenen Hütte“ führte, von der aus wir von fern das Schloss auf dem Meer sehen konnten. Dieses konnte man nur mit einem Boot erreichen, das vom Eingang des Weltkulturerbes aus losfuhr. Wir wanderten also weiter, endlich wieder in der Zivilisation, und besichtigten schließlich die antike, römische Stadt. Mit dem Boot zum Castle von Ali Pasha sind wir leider nicht mehr gefahren.

Fazit: Ja, Ksamil ist ein vollkommener Touristenort. Viele der Bars, Restaurants und Hotels sind ziemlich neu und einige schienen nur saisonal offen zu haben, denn das ein oder andere Lokal sahen wir in den zehn Tagen, die wir da waren, nur geschlossen. Ksamil hat für Strandurlauber einige schöne Strände zu bieten und auch feiern gehen kann man hier. Es gibt einen coolen Club auf einem Gebäude unter freiem Himmel, mit Sitzplätzen und Tanzfläche und DJ. Einen Abend/Nacht waren wir dort, allerdings sind die Getränke sehr teuer. Und auch dieser Club hatte nur Saisonal eröffnet, denn in unserer zweiten Woche hier in Ksamil, hatte er geschlossen.Auch die Bars hier laden mit verschiedenen Ambiente zum Cocktail- bzw. Bier-trinken ein. Eine der Bars hatte als „Decke“ lauter bunte Regenschirme aufgespannt, Musik und sehr leckere Cocktails für 5€. 😉 Musik war hier in keiner Bar wegzudenken. Zwei weitere Bars waren im afrikanischen Stil eingerichtet. Die African Bar liegt direkt am Meer. Hier konnten wir den Sonnenuntergang genießen. 🙂

Eines der Restaurants wollen wir hier noch empfehlen. Es heißt „Family“, ist sehr schön eingerichtet und das Essen ist super. Jedes Mal bekamen wir als Vorspeise Brot und Tsatziki vom Restaurant gestellt und es war köstlich. Günstig, gut und von der Menge her topp. Ab einer gewissen Zeit musste man abends hier sogar Schlange stehen, um einen Tisch zu bekommen. Da wir als Deutsche gerne früher Abendessen als die Leute im Süden, mussten wir glücklicherweise nicht Schlange stehen. ;D (Joe: „Um 18 Uhr gibt’s Veschper!“) 😀 Wenn ihr Urlaub machen wollt, dann außerhalb der Saison, am besten Mitte, Ende September. Ansonsten ist es hier mit Touristen überlaufen.

Und nun zur antiken Stadt von Butrint:

Diese wurde erbaut im 4. Jahrhundert vor Christus und zeigt venezianische Türme, ein antikes Theater, Wohnungen der römischen Bürger und einiges mehr. Der Mythologie zufolge hieß diese Stadt einst „Buthrotum“ und wurde von jenen Verbannten errichtet, die Troja verließen, als es fiel. Jahrhunderte später wurde es von den Römern eingenommen und beherrscht. Unter Caesar und seinen Leuten entwickelte sich die Stadt rasant weiter.Viel, viel später, um das Jahr 1807, baute der Pascha (Titel für den höchsten Zivilbeamten und Militär im osmanischen Reich) Ali Pasha von Tepelena seine Burg auf dem Meer, um sich vor französischen Angriffen zu schützen. Er beherrschte große Teile Griechenlands und Albaniens. Nach dessen Tod ging Butrint in den Besitz der Osmanen über und blieb unter deren Herrschaft bis zur Unabhängigkeit. 1992 wurde Butrint zum „Weltkulturerbe“ der UNESCO ernannt.

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