Unser Roadtrip durch die USA: Teil 12 – Neue Freunde & ein bisschen Heimat in Texas!

Unser Roadtrip durch die USA: Teil 12 – Neue Freunde & ein bisschen Heimat in Texas!

Pipe Creek ist eine kleine Ortschaft in Texas und liegt ca. 40 Minuten mit dem Auto (mit was auch sonst) von San Antonio entfernt.

Unser Freund Isaac, den wir im Barber Shop in Neuseeland kennengelernt hatten und der uns damals schon zu sich nach Hause nach Texas eingeladen hatte, bot uns eine Übernachtungsmöglichkeit in seinem Gästehaus an (kostenlos), was wir natürlich nicht ausschlagen konnten. Er wohnt (weit) außerhalb der Ortschaft und da wir nicht wussten, was uns erwarten würde, war die Überraschung doch groß, als wir ca. zehn Minuten lang durch ein Labyrinth von Feldwegen fuhren und schließlich an einem Haus ankamen, das mehr eine Villa war. Mit einem Pool und Rutsche im Garten wie auch ein Basketballfeld und einen atemberaubenden Ausblick auf ein großes Waldgebiet – das übrigens auch zu seinem Grundstück gehörte, wie wir später erfuhren (ihnen gehört einfach hektarweise Wald!) – waren wir schon sehr beeindruckt.

Waren wir hier wirklich richtig?

Wir klingelten an der Tür und wurden erst mal von einer pfeifenden Überwachungskamera begrüßt, bis dann die Tür aufging und unser Bekannter aus Neuseeland uns freudestrahlend begrüßte. Mittlerweile ist Isaac ein guter Freund geworden. Wir lernten seine humorvolle Frau Bonnie und eine seiner drei Töchter kennen (Sarah), seinen Sohn Matthew hatten wir ebenfalls bereits in Neuseeland getroffen. Als typisch texanisches Essen wurden uns Fajitas serviert, die wirklich gut waren und später grillten wir Smorse an seiner Feuerstelle unterhalb des Pools. (Smorse = gebratene Marshmallows zwischen Cracker und Schokolade).

Tags darauf besuchten wir die nahe gelegene Stadt Bandera, die „Cowboy Capital of the world“ genannt wird und diesen Titel wohl offiziell trägt. Ende des 18.Jahrhunderts war hier der Sammelpunkt und der Start für den westlichen Cattle Drive, wo Longhorns von Cowboys bis nach Nebraska geführt wurden. Das ist ein ganz schönes Stück in den Norden hoch, laut Google Maps braucht man zu Fuß 14 Tage (ohne Pausen mit eingerechnet). Krass!

Leider fanden wir hier keine Postkarte, von denen wir inzwischen eine ganze Sammlung haben, dafür probierten wie aber das Eis, dass Bonnie uns empfohlen hatte.

Etwas hinter Bandera liegt der Nationalpark Lost Mapels, den wir natürlich bewanderten ;P. Nachdem wir dem riesigen Affenkopf-Fels begegnet waren (like Rocky Mountains :*D) erklommen wir den steilen und felsigen Pfad, der uns an blühenden Kakteen und grünen Pflanzen entlangführte, wo Schmetterlinge fröhlich von Blume zu Blume tanzten.

Es war eine schöne Wanderung, wenn auch sehr warm. Nach diesem aufregenden Tag brauchten wir natürlich auch ein nahrhaftes Abendessen – also, warum nicht in das deutsche Schnitzelhaus in Pipe Creek gehen, dass uns von unseren Freunden empfohlen wurde (?), jedenfalls sollten wir testen ob es auch authentisch ist. Der Koch war Deutscher, kam einst aus Leipzig, und machte durchaus authentisches, deutsches Essen – nicht nur das Schnitzel auch die Spätzle und die Currywurst waren top! (Joe glücklich :D)

Wenn wir schon beim Deutschen Essen sind, dann machen wir doch gleich mit der deutschen Stadt Fredericksburg weiter. Einst wurde die Stadt von deutschen Siedlern gegründet – tatsächlich gibt es wohl viel deutsches Blut in Texas 😉 – und man spührt den deutschen Einfluss auch heute noch. Überall sieht man deutsche Namen wie „Altstadt Biergarten“ oder „Altdorf Biergarten“, auch „Der Lindenbaum“ oder „Der Küchen Laden“. Auch bei der Ortseinfahrt steht auf dem Ortsschild auf Deutsch „Willkommen“. Wie cool ist das denn! Der Slogan der Stadt ist übrigens: „Texas Heart. German Soul.“

Etwas weiter von Fredericksburg entfernt steht der Enchanted Rock. Mit seiner rosa/roten Steinfarbe und den grünen Pflanzen sieht dieses Naturphänomen echt toll aus. Natürlich erklommen wir auch diesen Berg – und hatten ziemlich Schwierigkeiten den richtigen Weg zurück nach unten zu finden. Der Gipfel ist nämlich ziemlich weit und es gab oben keinen Wegweiser mehr. Aber irgendwie schafften wir es wieder herunter zu kommen, auch wenn unser Weg dann etwas steiler verlief als der Übliche.

Wenn der Fels abends abkühlt macht er übrigens Geräusche, weswegen Erzählung von Geister darüber erzählt werden.

Ein großes Abenteuer hatten wir dann noch einmal an einem Freitag, als uns Isaac zum Schießen einlud. Ja, ihr habt richtig gehört. Isaac ist Jäger und hat – als typischer Amerikaner eben – tatsächlich um die Hundert Waffen im Besitz. Und da er nicht nur um sein Haus einen Wald besitzt sondern auch außerhalb Pipe Creeks ein weiteres Gelände sein Grundstück schimpfen darf, fuhr er mit uns in seinem amerikanischen Pick Up auf dieses Grundstück, baute Zielscheiben auf und zeigte uns vier seiner Waffen. Eine Pistole und drei große Schusswaffen. Natürlich erklärte er uns den sicheren Umgang mit diesen Dingern, gab uns Ohrenschutz und betonte auch wie wichtig dieser und der richtige Umgang mit Waffen sei. Und dann durften wir es ausprobieren, das Schießen. Mit richtigen Waffen.

Wir sind so was von in Amerika, Leute!

Isaac erzählte noch, dass seine Kinder alle schießen können und dass sein Sohn bereits mit vier zum ersten Mal geschossen hat. (Unserer Meinung nach etwas jung, aber wie man so schön sagt: andere Kulturen, andere Sitten.) Er selbst habe seine erste Waffe mit fünf, sechs Jahren abgefeuert. Ansonsten ist Isaac auf alles vorbereitet. Er hat (mindestens) zwei Kühlschränke voll mit selbst geschossenem Fleisch (Elch, Wildschwein), denn er meint das Fleisch ist viel gesünder, als das was man im Einkaufsladen bekommt. (Zum Thema gesundem Essen in Amerika kommen wir ein anderes Mal.) Auch kann er, wenn es sein muss, sein Haus mit eigenem Strom versorgen und sich und seine Familie notfalls (durchs Jagen und seinem jahrelangen Vorrat) selbst versorgen.

Nun, ihr Lieben, der nächste Beitrag wird über San Antonio sein – eine geschichtsträchtige und schöne Stadt. Ihr könnt euch drauf freuen. 😉

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