Melaka – Eine Stadt mit Geschichte

Melaka – Eine Stadt mit Geschichte

Warum wir in Deutschland Malakka sagen, wissen wir nicht, denn eigentlich heißt es Melaka. Melaka sagen die Einheimischen Malaiien und alle Malaysier und so wird es auch geschrieben. Daher wollen wir auch in unserem Blog bei der einheimischen Schreibweise bleiben, so ein großer Unterschied ist es ja nicht. 😉

Also, Melaka, wo fangen wir an?

Melaka startete für uns etwas holprig, da Joe noch krank war. Daher waren wir froh, dass wir bei unserem Hotel einen Roomservice hatten, der uns das Essen auf das Zimmer bringen konnte. Das gönnten wir uns ein paar Mal. Einmal waren wir auch im chinesischen Restaurant essen, das im vierten Stock unseres Hotels untergebracht war. Wir waren die einzigen Gäste und es schmeckte recht gut – allerdings ging es uns beide danach schlecht, daher haben wir uns einen weiteren Besuch dort erspart

Richtig aus dem Hotel heraus kamen wir tatsächlich erst, als unsere Freunde Sonia und Vadi uns zu einem Treffen abends einluden. Es war ein toller Abend. Sie holten uns vom Hotel ab und fuhren mit uns zu ihrem Club, in dem sie Mitglied sind. Dieser befindet sich direkt am Meer. Es ist eine große Anlage, sehr beeindruckend. Sie haben einen Pool, eine Bar und ein eigenes Restaurant. Wir tranken aus Kokosnüssen und wurden später zum Essen eingeladen. Danke nochmals hierfür. 🙂 Es war super lecker!

Und witzigerweise – wie es der Zufall will – ist in diesem Club auch eine deutsche Frau Mitglied und wir haben sie getroffen. Sie war dort mit ihrem Ehemann und Vadi machte uns gegenseitig aufeinander aufmerksam. Wir unterhielten uns und dabei kam heraus, dass sie Verwandte in Reutlingen und Bietigheim hat. 😀 Was für ein Zufall! Sie meinte, sie hat schon von weitem gesehen, dass wir Schwaben sind. 😀

Sonia und Vadi erzählten uns während unserer gemeinsamen Fahrt einiges von Melaka. Beispielsweise war Melaka früher – wie soll ich es ausdrücken – von Grund und Boden her kleiner als es jetzt ist. Melaka wurde nämlich immer weiter aufs Meer hinaus gebaut. Sie haben uns gezeigt, wo früher die Küste gewesen ist – und von dort aus war es bestimmt eine zehnminütige Fahrt bis zur jetzigen Küste. Wie die Malaysier das gemacht haben? Wie sie es geschafft haben, das Meer zurückzudrängen und ihre Häuser dort hinzustellen? Das ist eine gute Frage, keine Ahnung.

Nach dem guten Dinner fuhren wir wieder ins Zentrum von Melaka, spazierten am Fluss entlang und setzten uns dann an einen Pub, an dem auch noch ein Sänger gesungen hat. Es war ein herrlicher Abend, etwas Bier und auch der arme, kranke Joe hatte wieder heitere Stimmung ;P. Wir sangen gemeinsam bei den Liedern mit und Vadi hatte sogar zwei legendäre Auftritte mit dem Sänger auf der Bühne. Wir sagen nur: „Wake me up, before you go, go“ ;D

Einen weiteren Abend mit unseren Freunden hatten wir drei Tage später. Erst trafen wir uns im Hard Rock Café, allerdings war die Band hier etwas schwach. Also durften wir mit in den nächsten Club, indem die beiden Mitglieder sind: der Melaka Club. Hier war es toll. Sie hatten eine Live-Band und eine Tanzfläche und mit etwas Irish Whiskey ließ sich das Tanzbein gemeinsam gut schwingen. 😀

Es hat so viel Spaß gemacht mit euch! Vielen Dank!

Nun zur Stadt: Melaka ist eine schöne Stadt mit viel Geschichte. Denn hier hat sich einiges abgespielt, was zu Malaysias wichtigster Historie zählt und hat daher viel zu bieten. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr im Beitrag zum Land Malaysia, denn sonst geht der Artikel hier ewig. Ich verrate mal so viel: die Briten, Niederländer und Portugiesen hatten es auf Melaka abgesehen und es abwechselnd eingenommen, da der Hafen auf einer der wichtigsten Handelsrouten der Welt lag – und das tut er auch heute noch.

Nun zu dem, was wir in Melaka noch erlebten und sahen.

Wir besuchten A Famosa Fort, eine ehemalige portugiesische Festung, erbaut ca.1511. Das einzige, was davon übrig geblieben ist, nachdem es von den Briten zerstört werden sollte, ist die Porta de Santiago, das Torhaus. Es ist toll, ein so altes, geschichtsträchtiges Bauwerk zu besuchen, auch wenn kaum noch etwas davon übrig ist. Man fühlt durch die Besuche solcher historischer Städte die Geschichte Melakas regelrecht. Wie auch im Roten Viertel, worüber ihr im nächsten Abschnitt lesen könnt. 🙂

Nicht weit von A Famosa Fort befindet sich also das Rote Viertel. Das heißt so, weil die Häuser hier alle rot gefärbt sind. Es wir von den einen das portugiesische Viertel genannt, weil es die Portugiesen erbaut haben sollen – und von anderen das niederländische Viertel, weil es die Niederländer erbaut haben sollen (?). Ihr könnt unsere Verwirrung verstehen?

Tja, was ist es nun? Ehrlich gesagt, hilft uns auch Google nicht wirklich weiter, daher vermuten wir, dass es evtl. ein Mischmasch ist. Vielleicht haben die Portugiesen, die Melaka als erstes überfielen, mit dem Bau angefangen, und die Niederländer haben es erweitert. Jedenfalls scheint das „Stadthuys“ und die Windmühle auf der anderen Straßenseite gegenüber, eher an die Niederlande zu erinnern. Die Kirche und die anderen roten Gebäude könnten aber von den Portugiesen errichtet worden sein. Aber beim Glockenturm, der in der Mitte des Platzes steht, angepasst an die rote Umgebung ist ganz klar Britisch. Woher wir das wissen? Na, wie wird er wohl klingen? Ganz klar, wie der Big Ben natürlich. 😀

Samstagabends ist das portugiesische Viertel übrigens für Autos gesperrt. Man kann in Ruhe durch die Straßen spazieren, was viel entspannter und schöner ist, als mit den ganzen Autos. Melaka hat nämlich entweder sehr enge oder fast keine Gehwege. Zu Fuß ist das Erkunden der Stadt also ein Abenteuer für sich, auch weil die Autos selbst an Fußgängerüberwegen nicht unbedingt halten.

Die Jonker Street, oder auch Walk, ist ebenfalls nahe des Roten Viertels und freitag- als auch samstagabends ebenfalls für den Straßenverkehr gesperrt. Hier gibt es nämlich den berühmten Night Market, bestehend aus vielen Food-Ständen. Hier probierten wir uns durch. Wir aßen speziell zubereitete Kartoffeln, Würstchen, Mais und etwas, das Dragon Bird Candy hieß. Es wurde mit Nüssen und Zuckermasse zubereitet, wir konnten zuschauen. Es war sehr süß, aber lecker.

Auf dem Weg zum Jonker Walk begegneten wir Kindern, die auf der Straße musizierten. Es war beeindruckend, was sie konnten. Als wir allerdings zwei Stunden später(!) erneut an ihnen vorbeiliefen, waren wir überrascht, dass sie noch immer spielten. Kinder wachsen in Malaysia anders auf als in Deutschland. Hierzu können wir allerdings nur auf Informationen durch das Internet zurückgreifen. Tatsache ist, dass Malaysia ein eher armes Land ist, was einige Kinder natürlich selbst erfahren müssen. Der Malaysische Ringit hat seit Corona mehr an Wert verloren, was auch spürbar ist. Tatsache ist aber auch, dass Malaysia sich in den letzten Jahren sehr schnell sehr gut entwickelt hat und es auch diesbezüglich weiter voran geht. So sieht es auch im Hinblick auf die Kinderrechte aus.

Melaka hat auch ein Little India, durch das wir spaziert sind. Abends gab es hier hin und wieder ein Feuerwerk als Vorfreude auf das Fest Deepavali. Es ist das hinduistische Lichterfest, ähnlich wie bei uns Weihnachten und Silvester/Neujahr und wir am 12. November gefeiert (wobei es eigentlich fünf Feiertage sind).

Wir machten einen River Cruise, der leider nicht sehr informativ war, da wir den Sprecher durch zu laute Mitfahrer und zu undeutliche Sprache kaum verstanden. Daher genossen wir einfach die beleuchteten Ufer des River of Lights, wie der Fluss hier genannt wurde. Diesen Fluss spazierten wir auch tagsüber gerne entlang und konnten mehrere Warane entdecken, größere und kleinere.

Auch abends hatte der River am Ufer viel zu bieten. Wie weiter oben bereits erwähnt, gibt es am Fluss entlang mehrere Pubs. Wir entschieden uns eines Abends für einen mit lauter Musik. Darin begegneten wir vier Personen ungefähr in unserem Alter, die uns an ihren Tisch einluden. Es waren drei Malaiien und eine Vietnamesin. Sie konnte kein Englisch, aber wir verstanden uns durch Zeichensprache und Google recht gut. 😀 Es war ein witziger Abend. Wir prosteten uns in den verschiedenen Sprachen Englisch, Malaiisch, Vietnamesisch und Deutsch zu. 🙂 Am Ende zahlten sie alles, wir durften nicht einmal eine Runde ausgeben. „No, no, no!“, hieß es dann.

Vielen lieben Dank euch. Es war schön, euch kennen gelernt zu haben, es hat uns großen Spaß gemacht. Vielleicht sehen wir uns mal wieder. 🙂

Auch der Barber’s Shop Barber’s Pole by Careem mit der netten Katze und das leckere Frühstück bei Patma’s können wir auf jeden Fall empfehlen. 🙂

Am Morgen unseres Abreisetages holten uns Sonia und Vadi mit ihrem Sohn ab und wir gingen gemeinsam Frühstücken. Danach zeigten sie uns kurz ihr Haus und ihre Hunde und Katzen, dann fuhren sie uns zum Busbahnhof.

Vielen Dank auch hier für eure Zeit. 🙂 Wir freuen uns darauf, euch mal wieder zu besuchen. 🙂

Auch wenn der Abschied schwer fiel, es wird Zeit für etwas Neues: die Cameron Highlands. Kommt ihr mit? Auf los, geht’s los!

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