
Ipoh und die Cameron Highlands
Vor den Cameron Highlands machten wir in Ipoh einen Zwischenstopp. Ipoh ist die Hauptstadt des Bundesstaates Perak und ist ebenfalls eine der größten Städte Malaysias. Leider konnten wir die Stadt nicht lange erkunden, denn der starke Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem spazierten wir durch die enge, bunte Gasse, in der wir auch ein paar Street Art Künste entdeckten. Hier gibt es allerhand Restaurants und Cafés. Wir aßen in einem Restaurant zu Mittag, dessen Türöffnen nicht von einer Glocke, sondern von einem Gitarrensound begleitet wurde. Eine Gitarre ist über der Tür angebracht worden und durch das Türöffnen werden die Saiten angeschlagen. Eine nette Idee. 😀 Und für die Potterfans: Es gibt dort ein Café mit Namen Palttform 9 ½! 😀 Hier kann man unter kreativen Namen ein paar Drinks trinken und Fotos machen, die Harry Potter-Fan-Herzen freudig stimmen. Leider konnten wir aus zeitlichen Gründen nicht mehr hineingehen, zu spät entdeckt. :'( Aber falls es einen von euch mal nach Malaysia und nach Ipoh verschlägt… ihr wisst nun Bescheid. 😉




Nahe von Ipoh liegt der Kek Look Tong Tempel, ein gigantischer buddhistischer Höhlentempel, den wir besucht haben. Super schön. Wir sind durch die Höhle gelaufen und überraschenderweise hatte diese einen Hinterausgang, der in einen super schönen „Garten“ geführt hat. Hier konnten wir Affen wie auch Babyaffen beobachten, Tretboot fahren und die Ruhe genießen. Seht euch die Bilder an: dieser Tempel hat sich auf jeden Fall gelohnt.





Später besuchten wir das Quing Xin Ling Leisure & Cultural Village, das ebenfalls etwas außerhalb Ipohs liegt. Hier konnten wir alte malaiische, traditionelle Gebäude und Arbeitsstätten besichtigen, gelegen an schönen Seen. Zur Freude einiger Touristen (darunter wir) konnte man ein Doppelfahrrad oder eine Rikscha ausleihen und damit durchs Dorf fahren. Auch die typisch asiatischen Hüte, die man aus mancher Serie (bzw. Filmen) in der Kindheit kennt, konnte man hier zum Sonnenschutz aufsetzen. 😀





Nach unserem Zwischenstopp in Ipoh ging es für uns weiter in die Cameron Highlands. Sie liegen höher als die anderen Städte in Malaysia, daher ist es dort um die 10 Grad kühler. Und regnerischer. Unser erster Stopp dort war Tanah Rata, hier haben wir übernachtet und von dort den Ausflug zu den BOH-Teeplantagen unternommen.
Wow! Wir waren morgens um 8 Uhr dort und hatten einen gigantischen Ausblick auf die Teefelder. Unser Guide meinte, dass wir Glück beim Wetter hätten, denn solch einen Blick hat man hier wohl nur ein- bis zweimal in der Woche. Aber nicht nur damit hatten wir Glück, auch unser Guide war super. Er hat so viel gewusst und uns einige Informationen mitgegeben. Wer interessiert ist, was es zu den Plantagen zu sagen gibt oder wie aus einem einzigen Blatt drei verschiedene Teesorten entstehen können, kann weiter unten nachlesen. 😉

Unser Ausflug beinhaltete auch einen Ausflug zu der Teeproduktion, wo wir beobachten konnten, wie aus Teeblättern Tee entsteht, inklusive einer Teeprobe; sowie einen Spaziergang durch den Mossy Forest. Auch hier wusste unser Guide über allerhand Bescheid.
Den Namen hat der Mossy Forest durch Touristen erhalten, die ihn aufgrund seiner moosbewachsenen Bäume so nannten. Einheimische nennen ihn auch Cloudy Forest, da hier die Wolken oft durchziehen und es dem Moos ermöglichen, zu wachsen und sich zu verbreiten. Das Moos, das hier wächst, ist ein seltenes Moos, das woanders kaum zu finden ist. Deswegen ist es verboten, die ausgebauten Wege des Waldes zu verlassen oder etwas anzufassen, da das Moos sonst geschädigt wird und stirbt.





Auch hat er uns erklärt, was der Unterschied zwischen Regenwald und Dschungel ist. Der Dschungel hat (wenn wir es richtig verstanden haben) höhere und größere Bäume und liegt eher weiter unten, in wärmeren Gebieten. Der Regenwald liegt höhergelegen und besteht aus „kleineren“ Bäumen. Der Dschungel hier in Malaysia ist 150 Millionen Jahre alt, ist aber nicht der älteste Dschungel der Welt.
Oben angekommen, hatten wir einen super Blick über den tiefer gelegenen Dschungel. Fantastisch. Von fern hörten wir die Affen rufen. Einmalig. Auch große Schmetterlinge mit schönen Farben flogen hier herum. Richtig toll. Eine ganz andere Art von Natur. 🙂

Wir konnten durch einen Teil des Mossy Forests spazieren, die Wege waren ausgebaut. Es war allerdings nicht mehr so beeindruckend, da hier sehr viele Touristen waren, die leider sehr laut waren. Weder die Affen noch Vögel oder zirpende Insekten konnten wir noch hören. Das war schade.
Allerdings erwartete uns ja der richtige Dschungel noch, nämlich in Form unserer nächsten Unterkunft: Rainforest Inn. Wenn ein Land schon einen Regenwald hat, wollen wir ihn natürlich auch richtig kennenlernen. Mehr zu unserem Abenteuer im Dschungel, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.
Und wer nun wissen möchte, was wir über die Teeplantagen und die Herstellung von Tee erfahren haben, kann jetzt weiterlesen. 🙂
Unser Guide zeigte uns zwei Teeblätter, eines mit hellerem Grün, eines mit dunklerem grünen Farbton. Er meinte, das dunkelgrüne Blatt sei ein altes Blatt und wenn man daraus Tee herstelle, schmecke dieser bitter und nicht mehr wirklich gut.
Aber aus dem hellgrünen Blatt lässt sich Tee machen, und zwar – ob ihr es glaubt oder nicht – ganze drei verschiedene Sorten. Aus einem einzigen Blatt lassen sich Schwarztee, Chinese-Tea und Grüntee herstellen. Allein die Art und Weise der Verarbeitung ist hierbei der tragende Faktor, es kommt nämlich auf die Art der Oxidation an, was für ein Tee aus dem Blatt schlussendlich entsteht.
Full Oxidation = Black Tea
Half Oxidation = Chinese-Tee
No Oxidation = Grüntee
Wie das alles vor sich geht, erfahrt ihr gleich. 😉
Wisst ihr denn, woher der Tee eigentlich kommt, bzw. wer ihn entdeckt hat? Laut unserem Guide waren es die Leute aus Birma/Myanmar, die die Teepflanze entdeckt haben. Die Chinesen machten aus den Blättern dann schließlich den trinkbaren Tee. Dieser Tee war allerdings nur dem Kaiser vorbehalten, das einfach Volk durfte nichts davon besitzen. Wer mit Tee erwischt wurde, wurde gehängt. Erst die Briten sorgten schlussendlich dafür, dass jeder Mensch Tee erhalten und genießen konnte. Sie verbreiteten den Tee auf der ganzen Welt.
Ein weiterer Fakt: die BOH-Teeplantagen sind sehr groß, aber tatsächlich nicht die größte Teeplantage in Malaysia. Es gibt wohl noch eine größere, die sich allerdings zu weit weg von hier befindet, um sie zu besuchen.


Auf den Teeplantagen hier arbeiten keine Malaysier mehr, erzählte unser Guide. Sie würden es nicht mehr schaffen, da sie zu viel bei McDonalds und KFC essen gehen. 😀 Spaß beiseite, es arbeiten Gastarbeiter aus Bangladesch oder Nepal hier und zwar nur die Männer. Sie tragen 50 kg-Säcke mit Teeblättern auf den Rücken, das sind insgesamt 250 kg pro Tag! Dafür bekommen sie nur einen kleinen Lohn, sodass es vermutlich grade für die Familie reicht. Immerhin, ihr kleines Haus bekommen sie bezahlt, sie müssen keine Steuern zahlen und auch für medizinische Versorgung wird gesorgt. Aber ist das fair in Bezug auf die harte körperliche Arbeit, die sie täglich verrichten?
Unser letzter Stopp dieses Ausflugs war die Tea Factory, in der wir eine kleine Führung bekamen. Kaum waren wir drinnen, erschnupperten wir den krass-intensiven Teegeruch; nun, er ist uns förmlich entgegen geschlagen. Einen solch starken Teeduft haben wir noch nie erlebt und werden dies wahrscheinlich auch nicht mehr so schnell. Wir konnten sehen, wie die Teeblätter zerkleinert und dann ausgelegt wurden für die Oxidation. Nach einer gewissen Zeit wurden sie bei 100 Grad Celsius heißer Luft 20 Minuten lang getrocknet. Schließlich wurden die Blätter nach der Größe sortiert, ob fein wie Mehl bis hin zu grob-körnig. (Bilder durften wir hier leider keine machen)


Wir durften dort sogar Tee probieren. Wir entschieden uns, wie von unserem Guide empfohlen, für den ältesten Tee: „Palas Supreme“. Dieser war eine Art Schwarztee und sehr lecker.
Unser Ausflug auf die Teeplantagen war sehr interessant, wir haben viel gelernt und viel Wissen mitgenommen. Ein tolles Erlebnis und eine tolle Aussicht – wenn man Glück hat. 😉
Jetzt geht’s aber ins nächste, aufregende Abenteuer: ab in den Dschungel!
2 Gedanken zu „Ipoh und die Cameron Highlands“
Hey ihr beiden 🙂
Ich schaue immer wieder nach, ob’s was neues gibt und freue mich jedes Mal wenn ich seh es geht weiter 🙂 Das ist so spannend zu erfahren wo ihr jz gerade seid und was ihr erlebt! Wie viel spannender muss es für Euch sein? Klasse!
Genießt eure Zeit und die Freiheit 😉
Ich bin wirklich beeindruckt von den Tempeln und der der Natur auf den Bildern – ich muss da unbedingt auch mal hin 😀 nach Singapur, KL, Melakka und Malaysia.
Ich wünsche Euch alles Gute und noch viele tolle unvergessliche Abenteuer 🙂
Liebe Simone,
Danke für deine Nachricht 😀 Ein solches Feedback freut uns sehr! 🙂
Es ist wirklich spannend, kein Tag ist wie der andere, wir erfahren und erleben so viel.
Viele liebe Grüße 😀