Mit dem Bus fuhren wir wieder Richtung Norden nach Hué, wo wir drei Nächte verbrachten. Es ist eine große Stadt und der Verkehr ist… sagen wir mal: einzigartig. Kreuz und quer hupend und einfach drauf los fahrend, anders kann man es nicht beschreiben. Chaos pur. Es ist reine Unterhaltung einfach auf dem Gehweg zu stehen und dem Verkehr zuzuschauen.

Da es nach wie vor ziemlich kühl und grau war, kauften wir Joe eine Jacke (ziemlich cooler Jeanslook) und mir eine Jeanshose. Denn auf weniger als 20 Grad waren wir schlecht vorbereitet. 😀 Dann machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden.

Wir besuchten die Kaiserstadt, die imposantesten Gebäude waren leider durch Bauarbeiten verdeckt. Trotzdem war das riesige Gelände beeindruckend.

Weiterhin erkundeten wir eines von drei Mausoleen, die die Kaiser sich bereits vor ihrem Tod erbauen ließen, was oft zwei Jahre benötigte. Mit Audioguide durchquerten wir die alte Stätte. Im größten Gebäude konnte man an der Decke ein Bild von Drachen in den Wolken begutachten. Laut einer Legende soll ein Vietnamese auf einer Leiter gestanden und mit fünf Pinseln gleichzeitig (einer im Mund, jeweils einer davon in beiden Händen und Füßen) das Gemälde angefertigt haben. Fantastisch, diese Legenden.

Wir mögen die schönen Bauten der früheren Jahrhunderte mit so vielen detaillierten Figuren. Meist sind es Drachen, die auf den Gebäuden zu finden sind, denn Drachen haben in Vietnam eine besondere Bedeutung. Dazu aber im Artikel zu Vietnam mehr. Warum nicht jetzt? Ihr werdet sehen. 😉

Unser Highlight in Hué war auf jeden Fall der verlassene Wasserpark mit dem gigantischen Drachen in der Mitte des Sees. Wir hätten 30.000 Dong Eintritt zahlen sollen, aber Joe machte auf guten Kumpel und handelte den Preis tatsächlich auf 10.000 Dong runter. Ein echter Backpacker ;D Offiziell gibt es garkeine Eintrittspreise und die Security ist auch Fake, aber man möchte dann doch auch seine Ruhe für die Bilder haben.

Der Wasserpark hatte einst 2004 geöffnet, musste aber im gleichen Jahr wieder schließen. In den darauffolgenden Jahren hat man ein paar Mal versucht, diesen wieder zu eröffnen, scheiterte aber stets daran. Nun ist er ein sogenannter Lost Place und zieht nicht nur Touristen an. Der Drache ist imposant und das beeindruckendste am Park selbst. Die Wasserrutschen sind ein ganzes Stück weiter hinten und wir mussten erst einmal eine ganze Weile suchen, eher wir sie fanden. Ein magischer Ort.

Hué hat sogenannte Walking Street, die nicht weit von unserer Unterkunft entfernt war. Alle drei Abende schlenderten wir hindurch und genossen die kleinen Restaurants und Bars. Wir probierten uns durch die vietnamesischen Gerichte und einmal begegneten wir bei einer Hot Chocolate einer Ratte. Abenteuerlich.

An einem Abend spielte in Mitten der Straße eine Band. Wir stellten uns dazu und hörten der Musik zu, tranken etwas Bier und genossen die gute Stimmung. 🙂

Nach Hué geht es weiter nach Dong Hoi und hoffen auf besseres Wetter im Norden. 😀 Wobei wir gehört haben, dass es hoch im Norden manchmal sogar schneien kann. Wir werden sehen. 🙂