
Weltreise #sechstes Land: Malaysia
Malaysia war das erste Land auf unserer Reise, in dem wir vier Wochen lang verbrachten. Vier unglaublich schöne Wochen mit vielen Eindrücken und Erlebnissen. Uns hat das Land sehr gefallen, es beherbergt viele Kulturen, ist im Vergleich zu Deutschland recht günstig und die meisten Leute sind richtig nett. Das sieht man allein schon an der traditionellen malaiischen Begrüßung: die Hand wird auf das Herz gelegt und der Kopf geneigt. Dies bedeutet soviel wie „Ich habe dich ins Herz geschlossen“. Ist das nicht eine herzliche Begrüßung? 🙂 <3
Wie ihr wisst, startete unsere Malaysia-Tour in Kuala Lumpur über die Genting Highlands mit einem Abstecher zu unseren neuen Freunden nach Melaka. Weiter ging es in nach Ipoh, in die Cameron Highlands, danach in den Regenwald und schließlich nach Penang. Die Kulturen sind im ganzen Land vielfältig, so viele verschiedene Religionen und Nationalitäten leben friedlich miteinander und werden gegenseitig respektiert, obwohl das Land eher muslimisch geprägt ist (wie im Artikel zu KL bereits erwähnt gibt es auch Buddhisten, Hinduisten, Sikh und Christen). In kleineren Gegenden wie an der Ostküste allerdings, so sagten uns Sonia und Vadi, muss man beachten, wie man sich anzieht: eine Frau sollte nicht zu viel Haut zeigen, also weder Bauchfrei noch mit zu kurzer Hose gehen und auch Schulten sollten bedeckt sein. Allerdings reichte uns ein Stopp an der Ostküste nicht mehr. Doch sicherlich war es nicht das letzte Mal, das wir Malaysia besuchten. Das Land ist einfach super schön und gerade an der Ostküste soll es richtig schöne Strände geben. 😉

In Malaysia testeten wir, wie in den vorherigen Artikeln erwähnt, das asiatische Essen vollkommen aus. So gab es Reis und Hühnchen zum Frühstück, wir tranken Kokosnüsse und probierten Chicken Satay und weitere verschiedene Reis- und Nudel-Gerichte, die meist mit Hähnchen oder Seafood angerichtet wurden. Einige waren scharf, andere „genießbar“. 🙂 Die scharfen Gerichte waren selbstverständlich auch gut, nur für uns nicht immer essbar. Ihr wisst, was wir meinen. ;D


Eines der Nationalgerichte Malaysias, was auch wir empfehlen zu probieren, ist Nasi Lamak. Das ist Reis, der in Kokosmilch gekocht wurde und mit unterschiedlichen Beilagen angerichtet wird. Wirklich lecker. Und auch Roti Canai schmeckt. Dies ist ein flaches Brot, das traditionell mit verschiedenen Curry-Soßen serviert wird, kann aber auch mit unterschiedlichen Beilagen angerichtet werden, Joe beispielsweise aß es zum Frühstück mit erwärmter Banane.
Das Wetter ist dort sehr warm – oder eher heiß. Wir hatten meistens um die 30 Grad Celcius und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Es war Regenzeit, allerdings regnete es meist abends/nachts und wenn es regnete, waren es meist kurze, aber heftige Schauer und Gewitter. Ansonsten hatten wir wirklich viel Sonnenschein. 🙂




Unsere Fortbewegungsmittel in Malaysia waren entweder unsere Beine und Füße oder aber das Grab, das wir für weitere Strecken nutzten. Die großen Sprünge legten wir mit dem Bus zurück. Es ist wirklich sehr nützlich, man kann über eine App seinen Abholort und sein Ziel angeben und einer der grab-lizensierten Fahrer, der in der Nähe ist, nimmt es an und fährt einen an den angegebenen Ort. Grabfahrten sind weit günstiger als Taxis und die Preise sind fix und werden von vornherein angegeben. So kann man nicht abgezockt werden, wie es die Taxifahrer leider oft versuchen. Außerdem hatten wir oft richtig nette Unterhaltungen oder bekamen Tipps von den verschiedensten Fahrern. Grabs gibt es in ganz Malaysia. Falls ihr also mal dort seid: ihr wisst nun Bescheid. 😉




Was es noch zu Malaysia zu berichten gibt? Wenn ihr mehr zu Malaysia erfahren wollt, lest hier weiter. 🙂
Mit am spannendsten fanden wir nämlich die Geschichte Malaysias. Vor allem Melaka ist ein geschichtsträchtiger Ort, vieles spielte sich an dessen Hafen ab. Dies liegt wohl daran, dass die Stadt direkt an der Straße von Melaka liegt, eine der stärksten befahrenen Wasserstraßen weltweit. Die USA, China, Indien, Japan, Südkorea und auch Europa wirtschaftlich auf diese Meerenge angewiesen, denn sie verbindet das Südchinesische Meer wie auch den Indischen Ozean.
Einst war Malaysia unter chinesischer Macht. Um das Jahr 1509 wurde das Land am Hafen von Melaka von Portugiesen angegriffen und 1511 schließlich erobert. Sie errichteten unter Afonso de Albuquerque die Festung A Famosa. Die Eroberung Melakas öffnete den Portugiesen den Zugang zu den Meeren des fernen Ostens.



Bis 1641 stand Melaka unter portugiesischer Herrschaft. Dann überfielen die Niederländer die Stadt und kämpften gemeinsam mit den Malaien, um die Portugiesen zu vertreiben. Sie siegten und von da an stand Malaysia unter der Macht der Niederländer. Jahre später (zwischen 1792 und 1806 – genau wissen wir es leider nicht mehr) fiel Malaysia unter britische Herrschaft. Die Briten zerstörten einen Großteil der Festung A Famosa, anscheinend um Melaka zu schwächen und als Konkurrent zu der Festung Penang auszuschalten (Penang wurde 1786 von den Briten erobert). Übrig geblieben ist nur das Tor, da wir in Melaka besuchten (siehe Bild oben).

Im Jahr 1818 fiel Melaka wieder unter niederländische Herrschaft, einige Zeit später herrschten wieder die Briten, die ganz Malaysia in British Malay umbenannten und Malaysia somit zum britischen Kolonialreich zählten.
Während des zweiten Weltkrieges besetzten die Japaner das Land, wurden von den Briten aber vertrieben.
Erst im Jahr 1957 wurde Malaysia (somit auch Penang) unabhängig. Vor dem Sultanat in Kuala Lumpur sprach der derzeitige Sultan Abdul Samad das Wort der Unabhängigkeit aus: Merdeka. Daher wurde der Platz vor dem Sultanat (Sultan Abdul Samad Building) Merdeka-Platz genannt. Merdeka ist ein wichtiges, bedeutungsvolles Wort für die Malaysier, es bedeutet Unabhängigkeit und so vieles mehr. Das Museum, in das wir in Kuala Lumpur waren, machte uns dieses Wort und dessen große Bedeutung am Ende der Besichtigung noch viel deutlicher.


Auch Singapur wurde im Museum erwähnt und erklärt, warum es sich von Malaysia, zudem es einst gehörte, abgrenzte. Zwischen der chinesische und der nicht-chinesischen Bevölkerung kam es zu Unruhen, daher machte sich Singapur im Jahr 1965 unabhängig und wird seitdem als eigener Staat anerkannt
Also wenn ihr jemals nach Malaysia kommt, besucht das National Museum in KL. Die Geschichte ist spannend und toll dargestellt. Besonders gegen Ende fühlt man richtig mit.

Und wer noch Genaueres über Malaysias Geschichte erfahren will, zum Beispiel wie der Islam in das Land kam, kann gerne selbst im Internet recherchieren. Wikipedia hat einen tollen Artikel dazu, den wir hier auch ein bisschen als Unterstützung genutzt haben. 🙂
Malaysia: so schön du auch bist und so gut du uns gefallen hast, wir mussten Abschied nehmen. Aber es wird bestimmt kein Abschied für immer sein. 🙂