Weltreise #achtes Land: Laos

Weltreise #achtes Land: Laos

Laos hat eine sehr schöne Natur und wirkt auf uns gelassen und ruhig. Die Menschen sind sehr freundlich, man begrüßt mit „Sabaidee“ und bedankt sich mit „Khob chai“.

Die vier Städte, die wir besucht haben, sind sehr unterschiedlich gewesen. Während Luang Prabang klein und friedlich war, war Vientiane einfach riesig und es war ganz schön viel los. Auch hier stießen wir immer wieder auf bekannte Gesichter vom Slow Boat: Lukas und seine Freundin, die vor ihrer Asienreise bereits ein Jahr lang Australien bereisten. Von ihnen bekamen wir gute Tipps zu Sydney und Umgebung. 🙂

Anders als in Singapur, Malaysia und Thailand fährt man in Laos wieder auf der rechten Straßenseite, da es einst unter französischer Macht stand. Diesen Einfluss merkte man auch am Essen: Croissants, Baguettes, Quiches; dies alles findet man hier. Auch der Triumphbogen in Vientiane lässt in vielerlei Hinsicht an Frankreich denken: er erinnert an den Arc de Triumphe, obwohl er vier Bögen statt zwei hat und größer ist, außerdem wurde er gebaut, um der Unabhängigkeit gegenüber Frankreichs zu gedenken.

Leider gibt es viele Stellen, an denen Müll herumliegt. Es sind tatsächlich die Laoten, die ihren Müll traurigerweise in die Umwelt schmeißen. Vielleicht haben sie nicht das Umweltbewusstsein wie wir oder sie wissen nicht, wohin damit, oder es ist ihnen schlichtweg egal. Dabei ist spielt es auch keine Rolle, ob vor der eigenen Haustür, am Busbahnhof oder selbst am Grenzübergang: Plastiktüten und Plastikflaschen werden einfach fallengelassen oder in die Umgebung geschmissen. Vor der Haustür verbrennen sie den Müll teilweise sogar. Unglaublich. Schade für die schöne Natur.

Was auch typisch für die Laoten zu sein scheint (wie wir aber auch schon in Thailand beobachten konnten), ist dass die Kinder wohl von Klein-auf mit in das Familienunternehmen(?) einsteigen. Sie standen bei Verkaufsständen und verkauften oder standen teilweise sogar im Restaurant bereit, um Bestellungen aufzunehmen. Es ist schon ein wenig seltsam, wenn man seinen Wein bei einem vielleicht zwölfjährigen Mädchen bestellen muss.

Abgesehen davon halten die Laoten wie die Chinesen wohl nicht viel vom Naseputzen. Manche von ihnen ziehen die Nase bis ins Unendliche hoch und das hört man und es ist echt eklig. Dann räuspern und würgen sie es regelrecht heraus, egal wie laut sie dabei sind und wie viele Leute um sie herumstehen und spucken das Ergebnis auf die Straße. Ihr könnt sicherlich verstehen, dass uns nicht nur einmal das Würgen kam.

Dennoch hat Laos uns gut gefallen, die schöne Natur, die Berge und die tollen Wasserfälle. Von den Städten her hat uns vor allem aber Luang Prabang gefallen. Mit dem Mekong River hatte dieses Städtchen einfach Stil. Auch sind die Leute hier wirklich nett und freuen sich über ausländische Besucher.

Und auch in Laos konnten wir einiges erfahren und für uns mitnehmen.

So wird zum Beispiel auch hier der Buddhismus voll ausgelebt. Jedes Dorf, jede Stadt hat Tempel, in denen die Mönche leben. Die in orangenen Kutten gekleideten Männer dürfen nichts oder nur wenig besitzen, dies betrifft auch Nahrungsmittel. Daher sind sie auf die Spenden und Gaben ihrer Mitbürger angewiesen. So gehen sie jeden Morgen zwischen sechs und sieben Uhr auf ihren Bettel-/Almosengang. Da die Mönche großes Ansehen und Respekt genießen, sitzen alle Bewohner der Stadt (so schien es uns) um sechs Uhr morgens auf den Gehwegen bereit und geben Reis und andere Nahrungsmittel in die Körbe der vorbeilaufenden Mönche. Dies geschieht ohne zu sprechen. Wichtig dabei ist: die Mönche nicht zu berühren und ihnen nicht im Weg zu stehen. Fotos dürfen von Touristen tatsächlich gemacht werden, mit der Bitte einen Abstand von mindestens drei Metern einzuhalten. Leider – wie kann es auch anders sein – hielten sich nicht alle daran.

Es war schon beeindruckend, dieses Schauspiel zu sehen, wie mehrere Mönche im Stillen an einem vorbeiziehen. Aber einmal so früh dafür aufstehen, reicht dann auch. ;D

In Vientaine besuchten wir auch das COPE Visitor Center. Dieses Center macht auf die Kriegsopfer des sogenannten Secret Wars aufmerksam, der wegen der vielen kleinen Bomben, die noch immer in Laos verteilt liegen, auch heute noch Opfer mit sich bringt.

Es ist eine ziemlich gemeine Sache gewesen. Laos hatte sich aus dem Vietnamkrieg heraushalten wollen, hatten dies unterschrieben, doch die USA bewarf das Land während des Krieges mit Vietnam trotzdem mit Bomben, mit den sogenannten Clusterbomben. Diese gehen auf und verteilen viele hunderte kleine Bomben auf dem ganzen Land. Auch heute noch liegen sie in Laos verteilt herum, man konnte noch nicht alle finden.

Es ist gruselig zu erfahren, dass die Kinder in Schulen und Kindergärten durch Liedern lernen, sich von den Bomben fernzuhalten und jemanden (zum Beispiel von der COPE-Organisation) zu informieren.

COPE macht nicht nur aufmerksam sondern kümmert sich auch um die Opfer der Bomben. So erstellen sie beispielsweise Protesen und begleiten die Betroffenen auf ihrem Weg der Genesung. Weiterhin stellen sie aus den Bombenüberresten, die sie geborgen haben, Sachen her, wie beispielsweise Schmuck, Flaschenöffner oder Besteck, um „aus dem Bösen etwas Gutes zu machen“. Respekt.

Es geht für uns weiter nach Vietnam. Aufregend und abenteuerlich soll unsere Reise in das neue Land bereits am Grenzübergang beginnen. Was passiert ist, erfahrt ihr im nächsten Artikel. 😉

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