Weltreise #16. Land: Nordirland

Weltreise #16. Land: Nordirland

Unser Besuch in Belfast und beim Giants’s Causeway

Mit dem Bus ging es für uns von Dublin nach Belfast, der Hauptstadt Nordirlands. Wie schon erwähnt, gehört Nordirland nicht der Republik Irland an, sondern dem Vereinigten Königreich (UK). Wir verbrachten drei Nächte in dieser schönen Stadt. Was wir hier erlebt haben, erfahrt ihr jetzt. ;P

Am ersten Tag nach unserer Ankunft hatten wie leider nicht so tolles Wetter, also die beste Zeit, um ein Museum zu besuchen – und zwar das Titanic Museum. Falls ihr es nicht wisst: die Titanic wurde in Belfast gebaut und hier auch zu See gelassen (und Cork, eine Stadt im Süden der Republik Irlands, war die letzte Stadt, die das Schiff „lebendig“ gesehen hat).

Anfangs kam uns das Museum wie eine Fehlentscheidung vor, denn zuerst war viel zu lesen und viele Menschen standen im Weg. Doch dann wurde es wirklich noch interessant. Wir fuhren mit einer Art Bahn, wo der Bau der Titanic per Videobotschaften von Mitarbeitern erklärt wurde, auch was für Opfer sie während diesem Bau gebracht hatten; Zum Beispiel mussten sie alles per Hand aufbauen und das Hammern auf Stahl und Metall machte viele Mitarbeiter taub, da es so laut widerhallte. Die Freude war groß, als es endlich fertiggestellt worden war und zur See gelassen wurde.

Die Titanic hatte den Ruf, unsinkbar zu sein, was sie auch gewesen wäre, wenn nichts alles schiefgelaufen wäre, was überhaupt schief laufen konnte. Ihr wisst es wahrscheinlich schon alles, denn das meiste ist ja bekannt, und doch schockiert es einen irgendwie, wenn man nochmal so exakt vor Augen geführt bekommt: die Warnungen an die Titanic wegen Eisbruchstücken ein paar Meilen vor New York wurden ignoriert, durch einen spontanen Crew-Wechsel im letzten Hafen wurden die Ferngläser vergessen und der Ausguck musste ohne auskommen; Die Titanic an sich war schon viel zu schnell, was bewusst war, aber keiner bremste ab; als das Schiff schließlich den Eisberg rammte, wurden die Notsignale von dem Schiff, das der Titanic am nächsten war, nur ein paar Meilen entfernt, nicht gehört; die Rettungsboote, wovon es ohnehin schon zu wenige gab, wurden nicht ganz voll besetzt; 97 Prozent der reichen Frauen überlebten, dafür nur 20 Prozent von insgesamt allen Männern. Wir konnten die letzten Morsesignale der Titanic lesen, bis sie schließlich nicht mehr antworteten. Das geht einem ins Mark und Bein. Und gegen Ende stand eine ganze Wand voll mit Namen geschrieben, die als vermisst/verschollen gelten, weil sie nie gefunden wurde… 🙁

Oh man. Wie hatte so viel schief gehen können?

Nach diesem sehr interessanten, aber doch bedrückenden Besuch des Museums, durften wir noch auf eines der originalen Boote, die die Passagiere von der Titanic zum Land gebracht und wieder zurück gefahren hatte, wenn das Schiff zu viel Tiefgang zum Anlegen gehabt hatte. Es sah ganz schick aus.

Wir können das Museum auf jeden Fall empfehlen.

Weiter ging es mit einem sehr kurzen Ausflug zum Belfast Castle. Leider regnete es, so konnten wir den Schlossgarten und die Wanderwege darum herum nicht genießen, und da ich schlimme Kopfschmerzen hatte, tranken wir nur einen Tee und kehrten dann zurück in unsere Unterkunft.

Das war der eine Tag, aber der nächste brachte zwar Wolken, doch keinen Regen. Sehr gut, denn an diesem Tag machten wir die Tour zum Giant’s Causeway.

Der erste Stopp war bereits nach zwanzig Minuten beim Carrickfergus Castle. Der nächste war eineinhalb Stunden entfernt in der kleinen Hafenstadt Larne, wo wir etwas zeit hatten, uns umzuschauen. Hier hing auch die Flagge der Republik Irland, denn anscheinend fühlen sich die Leute in Larne näher an Irland als an der UK.

Der nächste Stopp war bei der Rope Bridge, die leider nicht zu sehen war, da uns hier dichter Nebel die Sicht raubte. Aber nun gut. Endlich ging es weiter zum Giant’s Causeway.

Unser Busfahrer Paul war sehr unterhaltsam und witzig und wusste wirklich so einiges. Zum Giant’s Causeway meinte er, wir sollen bloß nicht das glauben, was uns das Fernsehen weismachen will: von wegen Vulkanausbruch und abgekühlte Lava! Nein, es waren zwei Riesen, die dieses Naturphänomen erbauten. Deswegen heißt es ja auch Giant’s Causeway!

Es waren einmal zwei Riesen, ein irische und ein schottischer. Der irische Riese baute eine Brücke nach Schottland, um dem schottischen Riesen zu bekämpfen, doch dabei sah er, dass der schottische Riese viel größer war als er. So rannte er schnell zurück, wobei der schottische Riese ihn verfolgte.

Der irische Riese war viel schneller und als er zu Hause ankam, erklärte er seiner Frau, was passiert war. Diese hatte einen brillanten Plan.Sie verkleidete ihren Mann als ihr Baby und als der schottische Riese kam und nach ihrem Ehemann fragte, meinte diese nur, dass er gerade nicht da sei. Da sah der schottische Riese das Baby und dachte sich: wenn sein Baby schon so groß ist, wie groß ist dann der Ire bloß?

So verließ der Schotte Irland und zerstörte den Weg hinter sich. Der Ire warf große Steinbrocken hinter her, die den Weg ebenfalls zerstörten.

Und deswegen sieht der Giant’s Causeway so aus, wie man ihn heute vorfindet.

Der schottische Riese hegte irgendwann den Verdacht, dass er reingelegt wurde und war zufrieden mit dem Wissen, der größte Riese überhaupt zu sein. Die irische Riesin war zufrieden, die klügste überhaupt zu sein und der irische Riese gab sich zufrieden, der schnellste Riese zu sein. So waren alle drei zufrieden mit sich und der Welt.

😀

Nach dem Giant’s Causeway besuchten wir eine Whiskeydistellerie (übrigens schreibt man den schottischen Whisky ohne e) und danach noch die Dark Hedges (was wohl irgendetwas mit Game of Thrones zu tun hat).

Danach ging es für uns nach einem langen Tag wieder zurück nach Belfast.

Morgen geht es für uns schon wieder weiter und zwar mit der Fähre nach Schottland!

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